Shopfloor Management: Vorteile & Anforderungen
Shopfloor Management
Definition:
Unter „Shopfloor“ versteht man den Bereich der physischen Produktion, Fertigung oder Werkstatt. Unter „Shopfloor Management“ versteht man die Optimierung der Fertigungseffizienz durch direkte Zusammenarbeit von Führungskräften und Produktionsmitarbeitern am Ort der Fertigung (Shopfloor), um die Wertschöpfung der Produktion zu steigern.
Ziel des Shopfloor Managements
Das Ziel des Shopfloor Managements besteht darin, durch einen engen Kommunikationsaustausch und Informationsfluss zwischen Führungskräften und Fertigungsmitarbeitern, einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) in der Fertigung anzustoßen, um die Effizienz der Wertschöpfung zu erhöhen und die Kundenzufriedenheit zu verbessern.
Fertigungsprozesse sollen im Sinne des Lean Managements durch konkrete Umsetzungen und Handlungsleitfäden so optimiert werden, dass die operationalen und strategischen Zielsetzungen von Industrieunternehmen leichter erreicht und Wettbewerbsvorteile realisiert werden.
Eine wichtige Grundlage des SFMs (Shopfloor Managements) bildet die Denkhaltung des Lean Managements. In Sinne des KVP (kontinuierlichen Verbesserungsprozesses) soll dabei jeder Mitarbeiter eigenständig und initiativ Abweichungen, Schwierigkeiten und Probleme im Produktionsumfeld identifizieren, um einen Problemlösungsprozess und Verbesserungsprozess anzustoßen.
Visuelles Shopfloor Management
Während sich das klassische Shopfloor Management auf die Optimierung des Produktionsprozesses konzentriert, geht es beim Officefloor Management und Engeneering Management darum, im administrativen Bereich Optimierungspotenziale zu erschließen.
Das visuelle Shopfloor Management kann in die 3 Bereiche unterteilt werden: Herstellung, Administration und Projektentwicklung.
Die 4 Aufgabengebiete des Shopfloor Managements
Die Hauptaufgaben des SFM lassen sich in die 4 Bereiche gliedern:
- Führung
- Kommunikation
- Visualisierung
- Lösungskompetenz
Der Bereich „Führung“ umfasst die interaktive Einbeziehung von Produktmitarbeitern in die Unternehmensziele.
Der Aspekt „Kommunikation“ beschäftigt sich mit einem effektiven Informationsaustausch zwischen Management und Mitarbeitern.
Die „Visualisierung“ hat zum Fokus, Arbeiten, Aufgaben und Prozesse einfach, klar, schnell erfassbar und umsetzbar zu präsentieren.
Bei der „Problemlösung“ geht es darum, mit einer positiven Fehlerkultur systematisch, kontinuierlich und vorbeugend mit hoher Neutralität Fehler und Probleme in den Arbeitssystemen zu identifizieren, um Prozessverbesserung zu installieren.
Kennzahlen-Visualisierung
Bei der Umsetzung von Handlungsleitfäden und Handlungsanweisungen geht es insbesondere um eine klare, eindeutige und schnell erfassbare Visualisierung von messbaren Kennzahlen. Die Kennzahlen können sowohl eine Informations- als auch eine Steuerungsfunktion übernehmen. Für die Kennzahlen-Visualisierungen gilt der Grundsatz: so wenig möglich und so viel nötig!
Shopfloor Management Board
Zur Visualisierung von Problemmeldungen, Aufgaben, Anweisungen bieten sich digitale Shopfloor Teamboards an. Damit lassen sich Informationen über mehrere Hierarchie-Ebenen teilen, erfassen, erledigen und mit Projekten verknüpfen. Die Teamboards können den aktuellen Status erfassen sowie den Fortschritt und die Wirksamkeit von Maßnahmen dokumentieren.
Vorteile von SFM für Industrieunternehmen
Durch die Optimierungen der Prozesse in zahlreichen Unternehmensbereichen ergeben sich durch SFM zahlreiche Vorteile, die das Unternehmen nutzen kann:
- Höhere Transparenz
- Verbesserte Kommunikation
- Verbesserte Zusammenarbeit
- Nachhaltigerer Ressourceneinsatz
- Höhere Arbeitszufriedenheit
- Effizientere Prozesse
- Höhere Qualität, weniger Ausschuss
- Geringere Fehlerquoten
- Bessere Planung und Kontrolle
- Höhere Kundenzufriedenheit und Liefertreue
- Höhere Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung
Shopfloor Software
Mit einem digitalen Shopfloor Management lassen sich mehr Möglichkeiten ausschöpfen. Die sinnvolle Verknüpfung und Vernetzung digitaler Systeme wie ERP, FMS, APS, MES, CAD, PPS, SPS, FTS, MDE, WWS, WMS und LVS hilft, Reibungsverluste entlang der Supply Chain zu reduzieren und die Wertschöpfung im Unternehmen zu steigern.