MES – Manufacturing Execution System
„Manufacturing Execution System“ (MES) heißt auf Deutsch übersetzt „Produktionsleitsystem“. Das ist direkt mit den Systemen zur Prozessautomatisierung verbunden, sodass die Überwachung und Steuerung der Fertigung in Echtzeit ermöglicht wird.
Inhalt
- MES – Manufacturing Execution System
- Eine moderne Produktion ohne MES ist in Zukunft undenkbar
- Was ist ein Management Execution System?
- Aufgabe des Manufacturing Execution Systems
- Beziehung zwischen ERP-System und MES
- Offenes MES statt geschlossenes Manufactoring Execution System
- Vorteile des MES
- Der Nutzen eines Manufactoring Execution Systems
- Möglichkeiten von MES zur Produktionssteuerung
- MES in SAP
- MES in SAP ERP sinnvoll integrieren
- Einsatzmöglichkeiten von MES im Unternehmen
- Case Study: MES in der Fertigungsindustrie
- Individuelle Manufacturing Execution Software Lösungen
- A+K unterstützt Unternehmen bei MES Manufacturing Execution Systemen
- Häufige Fragen zu MES Systemen
Definition
„Das Manufacturing Execution System ist ein computergestütztes System zur Echtzeit-Steuerung und -Kontrolle von Produktionsprozessen“.
Man versteht unter einem Manufacturing Execution System (MES) eine prozessnah operierende Ebene Produktionsmanagementsystems.
Begriffs-Definition „Manufacturing Executive System“
Der Begriff „Manufacturing Executive System“ wird gleichbedeutend mit dem Begriff „Manufacturing Execution System“ verwendet
Eine moderne Produktion ohne MES ist in Zukunft undenkbar
Fertigen und Produzieren ist in Zukunft ohne technische IT wirtschaftlich kaum noch vorstellbar. Ein ganz erheblicher Teil der Unternehmen steht heute vor der Aufgabe, sein Fertigungsmanagement und das Produktionsmanagement auf der Produktionsebene massiv zu modernisieren. Bei vielen Unternehmen wird eine Digitalisierung der Fertigungssteuerung von Produktionsstätten schon deshalb notwendig, weil die zunehmenden Anforderungen des Gesetzgebers bezüglich Qualitätsstandards und Chargenverfolgung nur durch eine Prozessoptimierung der Fertigungsplattform realisierbar sind.
Bei Industrieunternehmen mit einem wettbewerbsintensiven Produktionsumfeld gilt es, zuverlässiger und dauerhaft wirtschaftlicher zu produzieren und durch eine Standardisierung von Prozessdaten hohe Qualitätsziele zu erreichen, um so auf Unternehmensebene eine höhere Wertschöpfung zu erzielen.
Was ist ein Management Execution System?
Unter dem „Management Execution System“ versteht man ein Gesamtsystem, bei dem die Daten der BDE (Betriebsdatenerfassung) und der MDE (Maschinendatenerfassung) an das MES (Manufacturing Executive System) weitergeleitet und von diesem verarbeitet werden. Durch die unmittelbare Anbindung unterschiedlicher Systeme der Prozessautomatisierung kann in Echtzeit eine Steuerung und Kontrolle der Fertigung stattfinden.
Die Begriffe „Management Execution System“, „Manufacturing Executive System“ und „Manufacturing Execution System“ werden oft gleichbedeutend als „MES“ bezeichnet.
Aufgabe des Manufacturing Execution Systems
Das MES liefert Entscheidungsträgern Informationen, wie der Fertigungsprozess abläuft und wie der Produktionsprozess verbessert werden kann.
Die kombinierte und systematische Nutzung der Maschinendatenerfassung (MDE), Betriebsdatenerfassung (BDE) und Personaldatenerfassung (PDE) in Echtzeit erlaubt es, automatisierte Fertigungsprozesse wie geplant ablaufen zu lassen.
Durch das Manufacturing Execution System können alle Fertigungsabläufe und die beanspruchten Ressourcen digital erfasst und in der EDV abgebildet werden.
Das MES System liefert alle relevanten Kennzahlen und Maschinendaten an die ERP-Systeme wie z. B. SAP ERP und an das MES, um eine optimierte Steuerung, Kontrolle und Planung von Prozessen – insbesondere der Produktionsplanung – auf den verschiedenen Ebenen zu ermöglichen.
Um ein einheitliches Verständnis beim Einsatz von MES Systemen zu erreichen, sind alle relevanten Aspekte beim Einsatz von MES Lösungen in der VDI Richtlinie 5600 und dem VDMA Einheitsblatt 66412 ausführlich beschrieben.
Beziehung zwischen ERP-System und MES
Das Manufacturing Executive System wird von ERP genutzt, um Fertigungsprozesse zu planen und möglichst effizient zu steuern. Anschließend werden die ERP-Vorgaben an das Manufacturing Executive System weitergeleitet und dort umgesetzt, um die Zielvorgaben des Enterprise Resource Planning Systems zu erfüllen.
Offenes MES statt geschlossenes Manufactoring Execution System
Bedingt durch die steigenden Anforderungen an eine moderne Fertigungssteuerung, setzen zukunftsorientierte Unternehmen beim Produktionsmanagement immer weniger auf ein geschlossenes Standard-MES. Einer Plattform zur Prozesssteuerung mit hochflexiblen, offenen MES-Funktionen gehört dagegen die Zukunft.
Hochflexible Manufactoring Execution Systeme bilden zukünftig die Basis einer maßgefertigten, individuellen, wirtschaftlichen und transparenten Produktion.
Vorteile des MES
Der Hauptvorteil von Manufacturing Execution Systemen ist die Möglichkeit, die optimalen Abläufe von Fertigungsprozessen in Echtzeit kontrollieren und steuern zu können.
Weitere MES Vorteile:
- Optimierung von Fertigungsprozessen
- Papierloser Workflow
- Weniger Ausfallzeiten
- Direkte Fehleranzeige
- Geringere Rüstzeiten
- Reduktion des Lagerbestandes
- Rückverfolgbarkeit von Produktionsvorgängen
- Bessere Auslastung
- Detaillierte Kostenerfassung
- Bessere Personalauslastung
- Berücksichtigung von Kapazitäten
- Kombinierte Ressourcenplanung
Der Nutzen eines Manufactoring Execution Systems
Maximale Transparenz und Kontrolle. Minimale Durchlaufzeiten, Lagerbestände, Fehlerquoten und Kosten.
Möglichkeiten von MES zur Produktionssteuerung
Per MES kann bereits vor Beginn des Produktionsprozesses ein Fertigungsablaufplansystem pro Produkt erstellt werden. Anschließend lassen sich die Fertigungsabläufe und der Ressourcenverbrauch für jedes einzelne Fertigungsprodukt planen. Weiterhin ermöglicht eine Manufacturing Execution Software-Lösung die detaillierte Verwaltung von Produktionsmitteln und die planmäßige Durchführung von Wartungsarbeiten.
Durch Schnittstellen kann MES in SAP EWM (SAP Extended Warehouse Management), SAP ERP (SAP Enterprise Ressource Planning) oder andere ERP Systeme integriert werden. Insgesamt bietet eine moderne MES Software gute Lösungen, um Maschinen und Produktionsprozesse in Unternehmen durch relevante Echtzeit-Daten optimal zu steuern.
MES in SAP
Um maximale Transparenz zu erreichen und in Echtzeit auf Probleme und Zielabweichungen reagieren zu können, ist ein mit S/4HANA oder SAP ERP verknüpftes MES (Manufacturing Execution System) eine elegante Lösung. Indem auf die Daten ohne Schnittstelle zugegriffen werden kann, beseitigt das SAP Produktions-Add-On auch das Problem mehrerer Datenwahrheiten.
Das SAP Manufacturing Execution System „SAP ME“ beinhaltet u. a. folgende Basis-Funktionen: Zentralisierung der Abläufe, Automatisierung der Datenerfassung, Optimierung der Fertigungs-Effizienz.
MES in SAP ERP sinnvoll integrieren
MES kann problemlos in SAP ERP oder ein anderes ein ERP-System integriert werden. Die Einbindung von MES in ERP-Systeme ist sinnvoll, um Redundanzen zu verhindern, Daten in Echtzeit abrufen zu können und immer auf dem aktuellen Stand zu sein. MES in SAP ERP einzubinden hat den Vorteil, dass Medienbrüche durch Insel-Lösungen verhindert werden.
Durch eine Verknüpfung des Manufacturing Execution Systems mit dem Enterprise Resource Planning System, kann das MES die Produktionsplanung und -Ausführung perfekt organisieren.
Zur Integration von MES in das S/4HANA-System stehen spezielle Komponenten zur Verfügung, damit Produktionsprozesse vereinfacht werden können. Wesentliche Bestandteile der S/4HANA Integration (PP-MES) sind die Komponenten Fertigungsaufträge (PP-SFC), Bestandsführung (PP-MRP) und Materialbedarfsplanung (MM-IM).
Zur vertikalen Integration von Daten verbindet SAP MII (SAP Manufacturing Integration and Intelligence) den Shop Floor mit MES und dem SAP ERP, um die Transparenz von Fertigungsprozessen zu erhöhen.
Einsatzmöglichkeiten von MES im Unternehmen
Manufacturing Execution Systeme können sowohl in der manuellen Fertigung, als auch in der automatisierten Fertigung eingesetzt werden. Darüber hinaus kann Manufacturing Execution Software als Stand-Alone MES Lösung installiert oder an ein vorhandenes SAP ERP System angebunden werden.
Case Study: MES in der Fertigungsindustrie
Aufgabenstellung: Erstellung eines durchgängigen Intralogistik-Konzeptes zur Modernisierung der Lagerverwaltung und des Produktionsmanagements eines internationalen Herstellers von Badezimmerausstattungen.
Realisierung: Reengineering der Leitsysteme, Schwachstellenanalyse, neues Lagerverwaltungssystem, neues Manufactoring Execution System, neues Transport Management System, neues Scada System mit Anlagenvisualisierung. Inbetriebnahme, Anlaufbegleitung im 3-Schicht-Betrieb und Anlaufbegleitung. Ausführliche Informationen zum Fallbeispiel „MES in der Fertigungsindustrie“
Individuelle Manufacturing Execution Software Lösungen
Da jedes Unternehmen andere Anforderungen an ein MES hat, ist eine individuelle Anpassung aller Softwarelösungen an die konkreten Produktionsbedingungen notwendig.
Als erfahrener Software-Spezialist für Intralogistik und Fertigungs-Software bietet Artschwager + Kohl Fertigungsunternehmen ausgereifte Produktionsleisysteme für die Produktionslogistik.
Ob MES für automatische Montage, Abfüllanlagen, Fördertechnik oder manuelle Produktion, A+K hat für jede Anforderung die richtige Lösung.
Häufige Fragen zum Thema „MES Systeme“
Kaum ein Industrieunternehmen verzichtet im Jahr 2021 auf ein gut funktionierendes Enterprise Ressource Planning-System (ERP), um Geschäftsvorfälle in den Unternehmensbereichen Beschaffung, Fertigung, Verkauf, Personal-, Finanz- und Rechnungswesen per Software optimal zu steuern.
Allerdings reicht eine ERP System-Software nicht aus, um die Feinplanung von Produktions-Prozessen detailliert zu unterstützen. Gerade im Bereich Shopfloor existieren bei vielen Industrieunternehmen noch Defizite, die durch ein leistungsfähiges MES System beseitigt werden können.
Das Problem vieler Produzenten besteht oft darin, dass die IT-Landschaft und Infrastruktur im Fertigungsbereich organisch gewachsen sind. Durch intransparente Strukturen und Systeme ist der Einsatz eines „MES Systems von der Stange“ in einer solchen Fabrik oft nicht möglich oder empfehlenswert.
Sinnvoll ist dagegen der Einsatz von flexibel integrierbaren, dezentralen MES Lösungen, die sich perfekt in das Shopfloor Management eingliedern. Von hoher Bedeutung ist dabei das Schnittstellen-Management, um eine effiziente Software-Steuerung auf Anlagenebene sicherzustellen.
Die individuelle Anpassung von MES Systemen an die besonderen Fertigungsbedingungen ist von hoher Relevanz für den Erfolg der Modernisierungsmaßnahmen.
Artschwager + Kohl ist ein äußerst erfahrener Intralogistik-Software-Spezialist,
der in der Vergangenheit zahlreiche Manufacturing Execution Systeme für Industrieunternehmen implementiert und in Betrieb genommen hat. Als besondere Stärke ermöglicht A + K Produktionsunternehmen die Modernisierung (Retrofit) von automatisierten Fertigungsanlagen bei laufendem Betrieb.
Ganz gleich, welche Branchen- und welche Automatisierungsanforderungen bestehen – Artschwager + Kohl hat für jede Anforderung eine smarte Lösung. Neben einem persönlichen Komplett-Service bietet A + K alles, von der Erstberatung über die Implementierung bis hin zum 24/7-Support.
Die Leistungen im Überblick:
- qualifizierte Erstberatung
- IT- und SPS-Software-Planung
- Retrofit automatischer Anlagen
- Software-Installation und Inbetriebsetzung
- Komplett-Service mit Support 24/7
Die Feinplanung von Prozessen und Produktionsabläufen, die Auftragsterminierung und die Gesamtanlageneffektivität sind nur einige Faktoren, die Produktionsunternehmen auf dem Weg in das Industrie 4.0 Zeitalter zu berücksichtigen haben. MES-Systeme nehmen hier eine wichtige Rolle ein, um das Betriebsmittelmanagement und die Prozessabstimmung durch Fertigungsmanagementsysteme und weitere Anwendungssysteme zu steuern.
Die Digitalisierung des Shopfloor Managements erlaubt eine hohe Prozessintegration, Leistungsanalysen in Echtzeit, detaillierte Kapazitätsbedarfsplanungen sowie eine Liveproduktion.
Geeignete MES Systeme unterstützen eine effiziente Fertigung durch Echtzeitfähigkeit und eine prozessnahe Planung. Moderne MES Systeme erlauben darüber hinaus eine optimale Verknüpfung Lagerverwaltungssoftware (LVS) und MES-Software, um eine reibungslose Funktionsweise von Arbeitsgängen und Aufgaben in Industrieunternehmen sicherzustellen.
Durch eine gute Koordination zwischen MES-Software und Lagerverwaltungssoftware werden größere Ineffizienzen beseitigt. MES Systeme bilden den zentralen Eckpfeiler auf dem Weg zur Automatisierung der Fertigung, um als Smart Factory der vierten Industrierevolution die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.
Prozesse durch ein übergreifendes Produktionsleitsystem effizient zu steuern, ist eine zukunftsweisende Möglichkeit, um den Anforderungen einer Smart Factory im Sinne von Industrie 4.0 zu genügen. Größter Vorteil des MES Systems ist die Verknüpfung der Prozessautomatisierung auf der Ebene der Maschinen und Anlagen mit den betriebswirtschaftlich planenden Ebenen von ERP Systemen (Enterprise Resource Planning Systemen).
Die Echtzeit-Datengenerierung von Maschinendaten (MDE), Betriebsdaten (BDE) und Personaldaten (PDE) erlaubt eine perfekte Steuerung und Kontrolle von Mitarbeitern, Prozessen und Aufträgen. Das verbesserte Qualitätsmanagement führt zu Produkten sehr hoher Qualität und erleichtert Entscheidungen zu Anwendungen in unterschiedlichsten Branchen.
Hauptvorteil des Manufacturing Executive Systems (MES Systems): effiziente Fertigungsstrukturen, hohe Qualität, geringe Fehlertoleranzen und eine gute Reaktionsfähigkeit durch eine beispielhafte Flexibilität.