von Jürgen Kohl

Case Study: Erstes Lager mit SAP EWM weltweit

Ausgangssituation

Das Unternehmen K+S ist der führende Salzproduzent in Europa. Im größten Werk in Bernburg wird seit mehr als 100 Jahren NaCl mit einem Reinheitsgrad von mehr als 99% bergmännisch abgebaut. In Bernburg werden Industriesalze als auch Salz für die Nahrungsmittelindustrie produziert. Sehr große Mengen werden mit der Bahn als lose Ware verschickt. Darüber hinaus werden ebenfalls sehr große Mengen als BigBags, Sack- und Tütenware verpackt. Diese werden palettiert und in einem Hochregallager für den Versand zwischengelagert.

Das Produktionslager besteht aus 6 Gassen mit je einem RBG, damals gesteuert mit je einer S5 Steuerung, zwei Etagen für die Einlagerung und Auslagerung mit zwei S5 945, einem veralteten LVS auf Basis IBM RS6000 sowie einem Materialflussrechner.

Für den LVS als auch für den MFR war kein Support mehr zu bekommen, die Ersatzteilsituation für die S5 Steuerungen war ebenfalls prekär.

Die Konsequenz: Die Systemtechnik des Lagers musste modernisiert werden.

K+S nutzte damals bereits SAP ERP. Mit der beginnenden Verfügbarkeit von SAP EWM war die Entscheidung schon fast vorgegeben. K+S nahm sich vor, als das weltweit erste Unternehmen ein Produktionslager mit SAP EWM einzuführen.

Die Konzeption

Artschwager + Kohl wurde von K+S beauftragt, ein durchgängiges Ablösekonzept zu erstellen.

Dies umfasste das bestehende LVS, den Materialflussrechner (MFR), den Austausch der S5 Hardware auf S7 Hardware, die Neuerstellung der kompletten Steuerungssoftware, die Integration der Regalbediengeräte sowie die komplette Kommunikation aller Steuerungen mit SAP EWM.

Zusätzlich sollte ein zentrales SCADA System für die Warte installiert werden. Das Scada System sollte alle Palettenbahn- und RBG Steuerungen umfassen sowie alle Kommunikationsverbindungen, vor allen zu SAP EWM.

Die Realisierung

A+K übernahm federführend die Kommunikation und technische Abstimmung aller Gewerke. Die Kommunikation erfolgte während der Engineeringphase im zwei wöchentlichen Takt, vor der IBS im Wochentakt, während der IBS und des Anlaufs täglich vor Ort.

A+K erarbeitete mit allen Beteiligten eine umfassende Feinkonzeption. Diese enthielt eine vollständige Beschreibung aller Systeme, aller Kommunikationswege, alle Prozess- und Kommunikationsabläufe als Schwimmbahndiagramme, alle Telegramme, alle Fehlerbehandlungen.

Ebenso wurden alle Abläufe für die Projektdurchführung, die von allen Beteiligten zu erbringenden Leistungen, Meilensteinkonzepte und Inbetriebnahme Konzepte definiert und dokumentiert.

Die Inbetriebsetzung

  1. Das Unternehmen K+S konnte den Produktionsbetrieb nicht für eine längere Zeit unterbrechen. Aus diesem Grund wurden alle Schnittstellen zwischen den Steuerungen und SAP EWM im Vorfeld gemeinsam im Büro getestet. Dies betraf alle Schnittstellen zwischen SAP und der Kopf-SPS als auch alle Schnittstellen zwischen der Kopf SPS , allen Fördertechnik SPSen und allen RBG SPSen.
  2. Weiterhin wurde die komplett neu erstellte Steuerungssoftware für über 100 Palettenbahnsegmente ebenfalls im Büro mit Simulatoren vorgetestet.
  3. Die eigentlichen Integrationstests fanden an zwei Wochenenden jeweils Samstag und Sonntag statt. Nach dem Test wurde jeweils auf die Altsysteme zurück geschaltet, dies galt für das alte LVS, den alten MFR , die alten S5 Steuerungen für die Fördertechnik als auch für die alten S5 Steuerungen in den RGBs.
  4. Am dritten Testwochenende gehörte die modernisierte Anlage dem regulären Produktionspersonal. Nachdem diese am Sonntag Nachmittag "grünes Licht" gaben, folgte am Montag der GoLive der neuen Systeme.
  5. Die neuen Systeme zeigten während der einwöchigen Anlaufbegleitung noch kleinere Mängel. Dies war aber nach solch einer umfassenden Modernisierung erwartbar. Es gab ein paar kleinere Timing Probleme in der Kommunikation im SAP EWM, die Bedienoberflächen der neuen Operatorpanels mussten noch etwas verbessert werden und die Auftragsvergabe an die zwei auf einem Gleis konkurrierend fahrenden Querverfahrwagen musste noch etwas optimiert werden, um mehr Durchsatz zu erreichen. Alle Optimierungsarbeiten konnten während der Anlaufbegleitung abgeschlossen werden.

Fazit

  • Das Projekt war anspruchsvoll, durch die strukturierte Projektdurchführung dennoch sehr gut beherrschbar.
  • Das vorgeschaltete Reengineering der Anlage machte diese vollständig gläsern. Dadurch konnte jeder Beteiligte genau mit den Informationen versorgt werden, die er für seine Arbeit benötigte.
  • Die detaillierte Beschreibung aller Prozesse und Schnittstellen war die Grundlage für den schnellen und sicheren Integrationsprozess an den beiden Test-Wochenenden.
  • Der integrierte Logger für die Aufzeichnung aller Telegramme dokumentierte schwarz auf weiß, ob alle Telegramme und Prozesse wie geplant abliefen.
  • Die Systeme arbeiten seit dem GoLive in 2007 bis heute störungsfrei.

Leistungsumfang von Artschwager + Kohl

  • Reengineering der vorhandenen LVS-, MFR- und SPS-Systeme, Rückdokumentation des kompletten Lagersystems.
  • Erstellen eines umfassenden Modernisierungskonzeptes, Abstimmung aller Prozesse und Telegramme zu allen beteiligten Unternehmen und Systemen
  • Erstellen eines Durchführungsplanes für die Umstellungsphase inklusive der Rückbaumöglichkeiten bei Scheitern des GoLive.
  • Erstellen der S7 Software für Palettenbahnsteuerungen
  • Erstellen der S7 Software für Materialflusssteuerung
  • Erstellen der S7 Software für Auftragsvergabe an sechs RGBs
  • Erstellen der S7 Software für Kommunikation mit SAP EWM
  • Erstellen SCADA System mit Anlagenvisualisierung, Meldesystem und Schwachstellenanalyse
  • Erstellen Protokollierung aller Kommunikationswege und Telegramme

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